Infos zur Homöopathie - Historie

Das homöopathische Wirkprinzip wurde in erstmals vom deutschen Arzt Samuel Hahnemann zum Ende des 18. Jahrhunderts veröffentlich (1796). Im Buch „Organon der Heilkunst“ wird die Methode umfassend dargestellt. In der damaligen Medizin wurden nebenwirkungsreiche und quälende Methoden wie Aderlass, Brechkuren oder andere drastische Maßnahmen verwendet. Hahnemann hat mit der Homöopathie einen völlig neuen Aspekt in die Medizin gebracht.  Sein Ziel war eine individualisierte und milde Behandlung mit dauerhaftem Heilungserfolg. Dieser Leitsatz ist heute immer noch uneingeschränkt gültig.

 

In der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts trugen wohlhabende und prominente Förderer zur öffentlichen Anerkennung und Aufmerksamkeit in weiten Bevölkerungskreisen bei.  Die Homöopathie verbreitete sich vor allem unter Nichtmedizinern, die sich in Laienvereinen mit Zehntausenden Mitgliedern organisierten. Pastoren oder Gutsbesitzer behandelten mit der preisgünstigen Methode die Landbevölkerung und Angestellten. Einige Apotheken gingen zur Fertigung von homöopathischen Arzneimitteln im industriellen Maßstab über. An deutschen Universitäten wurden Vorlesungen über Homöopathie gehalten. Im ersten Weltkrieg gab es zahlreiche homöopathisch arbeitende Sanitäter. Unter den Nationalsozialisten erlebte die Homöopathie einen weiteren Aufschwung und Anerkennung. Durch das Heilpraktiker Gesetz von 1939 wurde die Tätigkeit von den vielen nicht-ärztlichen Homöopathen legitimiert. Mit dem Beginn des 20. Jahrhunderts und dem Siegeszug der Antibiotika verliert die Homöopathie in Deutschland an Ansehen. (Quelle: 1)


Quellen: (1) Institut für Geschichte der Medizin, Robert Bosch Stiftung, Ausstellung "Homöopathie – Eine Heilkunde und ihre Geschichte"